friederike. – Liedermachersoul
Wenn Friederike alles wüsste und begriffen hätte, wie das Leben funktioniert, würde sie nicht auf der Bühne sitzen. Das Liederschreiben ist für sie nicht die Antwort auf die Fragen, sondern die Suche danach.
Vom Land in die Städte und wieder zurück. Thüringen, Paris, Wien, Thüringen. Ein Lebenslauf der sich in ihrer Musik und den Texten wiederfindet: weltgewandt doch direkt, philosophisch doch bodenständig, verspielt doch ehrlich.
Sie verbindet jazzig-souligen Sound mit Pop-, und Folkklängen, Chanson und Liedermacherattitüde. In keine der Schubladen passt sie so richtig hinein und versucht es auch nicht. Eine Stimme mit Wiedererkennungswert, die unter die Haut geht. Mal leise, beinahe zerbrechlich, dann wieder laut, kraftvoll und eindringlich. Das ist ganz bewusst nicht immer nur Schönklang. Dem Gesagten Ausdruck zu verleihen ist wichtiger als zu gefallen. In ihren Texten finden sich alltägliche Themen und Bilder. Mal humorvoll, mal verzweifelt, gewürzt mit Ironie und Sarkasmus und stets einer Prise Skepsis spiegelt sich dort das Große im Kleinen und umgedreht. Bereit zur Selbstkritik wird sich an die eigene Nase gefasst statt mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Im Konzert gibt es, statt choreographierter Ansagen und Bespaßungs-Attitüde, beinahe wie nebenbei erzählte ironisch-bissige oder tiefsinnige Kommentare zum Leben. Die Künstlerin stellt Fragen an sich und ans Publikum – stellt (auch sich) in Frage. Das ergibt sich jedes Mal ein bisschen neu. Es wird kein Happy End vorgegaukelt, kein Abend heile Welt an dem mit Plattitüden und Predigten um sich geworfen wird. Friederike spricht und singt über das Leben in seinen Facetten. Da finden sich Haken, Hindernisse und Hoffnungsschimmer. Die Dinge könnten immer auch anders gesehen werden. Und so finden sich immer wieder Weisheit und Erkenntnisse in ihren Liedern, ohne Moralpredigten und Belehrung.
Ob mit Band oder solo, reduziert auf Stimme und Klavier – es ist immer ein großes Erlebnis, bleibt nahbar, persönlich und eigenwillig.
Seit 2015 reist sie mit ihren eigenen Liedern über die (Kleinkunst-)Bühnen. Sie wird als musikalisches Rahmenprogramm deutschlandweit zu Poetry Slams geladen, gewann Auszeichnungen, SongSlams und Förderpreise. Ende 2017 veröffentlichte sie ihr erstes Album. Zwar war das zweite Album schon auf dem Weg, doch bei all dem Leben das zwischen der geplanten Veröffentlichung 2020 und heute passierte, hat Friederike entschieden, alles über den Haufen zu werfen und zu überdenken, statt der Erwartungshaltung von außen zu entsprechen und somit die Veröffentlichung ihres neuen Albums auf 2024 verschoben.
Sie wurde u.a. schon mit Größen wie Uschi Brüning, Ulla Meinecke, Regina Spektor, Ina Müller, Tamara Danz oder Gerhard Gundermann verglichen. Aber dann ist sie eben doch wieder ganz anders.
Denn am Ende geht es um Musik, Worte und Gespräch und eine einzigartige Stimme in der deutschsprachigen Musiklandschaft.
Nicht mehr.
Nicht weniger.
Über ihre Musik hinaus engagiert sich Friederike auch für die thüringer Musiklandschaft, etablierte bereits 2015 eine Singer-Songwriter-Veranstaltung für NachwuchskünstlerInnen in Erfurt und darüber hinaus, moderiert Musikveranstaltungen und übernahm 2019 die Leitung der Fête de la Musique in Erfurt.
Foto: Georg Junge | PhotoJunge